Kaffee ein vermeindlicher Wachmacher
Kaffee ist das Lieblingsgetränk der Deutschen, fast jeder trinkt Morgens mindestens eine Tasse davon, Vormittags folgen dann meist weitere Tassen, am Nachmittag gerne nochmal ein Käffchen, gegen das Nachmittagstief! Doch was bewirkt Kaffee in unserem Körper und kann ein hoher Kaffeekonsum gesundheitliche Schäden verursachen?
Diesen Fragen bin ich auf den Grund gegangen, ich als Nicht-Kaffeetrinkerin (ich liebe morgens meinen Tee!!) habe kein Problem, auf den braunen Trunk zu verzichten aber auch Viel-Trinker, sollten vielleicht überlegen, Ihre Gewohnheiten zu ändern.
Kaffee wird oft gegen Müdigkeit, zur Verdauungsförderung oder einfach in Gesellschaft getrunken, doch paradoxerweise ist es genau der Kaffee, der Müdigkeit, Erschöpfung und Verstopfung verursachen kann.
Das im Kaffee enthaltene Koffein regt die Nebennieren zur Adrenalinproduktion an, dieses Stresshormon dient eigentlich dazu, den Körper in einem Stresszustand die Nötige Energie zu liefern, um zu überleben. Ist man allerdings gerade nicht in eine Situation involviert, die dem Körper unbermäßige Kräfte abverlangt (zum Beispiel am PC bei der Arbeit), sinkt der Adrenalinspiegel ganz bald wieder ab und man fällt in ein Tief. Müdigkeit, Kopfschmerzen, Erschöpfung und Reizbarkeit sind dann Anzeichen, die oftmals zu spüren sind. Das ist der Moment, in dem man sich den nächsten Kaffee holt. Ein Teufelskreis!!
Das Koffein im Kaffee reduziert auch den Serotoninspiegel (beruhigend wirkender Neurotransmitter) und erhöht den Noradrenalinspiegel (ein Nervensystem stimulierendes Hormon). Ebenso wird durch Koffein die Produktion von Norepinephrin (ein weiteres Stresshormon) angeregt. Epinephrin und Norepinephrin sind verantwortlich für die Steigerung der Herzfrequenz und des Blutdrucks. Dadurch wird dem Körper signalisiert, dass er sich in einer Stresssituation befindet.
Körperliche Vergiftung durch Koffein:
Wer seinen Körper also permanent auf einem hohen Koffeinlevel hält, verweilt dauerhaft in einer körperlichen Stresssituation. Stephan Cherniske, Autor des Buches „Caffeine Blues“ nennt diesen Alarmzustand des Körpers „Koffeinismus“. Ein Zustand chronischer Vergiftung, der aus einem exzessiven Konsum von Koffein entsteht. Koffeinismus verbindet eine körperliche Abhängigkeit mit einer großen Bandbreite, sich auf die Psyche auswirkender Effekte, dies sind vor allem Reizbarkeit, Angstzustände, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Depressionen und Erschöpfung.
Entzündungserscheinungen können ebenfalls durch Koffein auftreten, selbst bei einem mäßigen Konsum. Kopfschmerzen und Erschöpfung der Nebennieren, kann die Folge sein. Kaffee zwingt die Nebennieren dazu, die entsprechenden Hormone auszuschütten, mit der Zeit gewöhnt man sich aber an ein bestimmtes Koffeinlevel und die Nebenniere benötigt immer mehr Koffein, um den Stoff ausschütten zu können. Einige Menschen erreichen den Punkt, an dem sie 6-7 Tassen Kaffee am Tag trinken und sich immer noch nicht wacher fühlen. Das ist bereits eine schwerwiegende Nebennierenerschöpfung.
Auf den Punkt gebracht, bedeutet dies, Kaffee wirkt wie jede andere Droge auch, man beginnt mit einem niedrigen Konsum, bis der Körper eine Toleranzgrenze entwickelt hat. Dann benötigt man immer mehr, um die gewünschten Effekte noch zu spüren. Der Organismus gelangt an einen Punkt, an dem er nicht mehr ohne die Droge funktioniert. Bekommt er sie nicht, treten Entzugserscheinungen auf.
An der John Hopkins Universität wurden Forschungen durchgeführt, die zeigten, dass bereits ein Becher Kaffee am Tag genügt, um Entzugserscheinungen zu bekommen.
Aus gesundheitlicher Sicht macht es also wenig, bis keinen Sinn, Kaffee zu konsumieren. Besser bedient ist man, vor allem am Morgen, mit einem Grünen Smoothie und Kräuter-, Grün- oder Ginsengtee. Diese wirken basisch auf den Körper und übersäuern ihn nicht unnötig.
Einfach mal testen, den Kaffeekonsum zu senken, es wird sich nach einiger Zeit bezahlbar machen. Und auf die Wunderschöne Latte Art muss man trotzdem nicht verzichten, das funktioniert auch super mit pflanzlicher Milch und Matcha oder Chaitee – give it a try!