Unterernährung in der Rohkost: Mache diese Fehler nicht!

Unterernährung in der Rohkost, wenn Gesundheit zur Herausforderung wird!

Die Rohkost-Ernährung genießt einen Ruf als besonders rein, gesund und natürlich. Frisches Obst, Grünzeug, Gemüse, Samen und Nüsse – das klingt nach Vitalität pur. Doch wie so oft liegt der Teufel im Detail. Gerade Anfänger der Rohkost-Ernährung geraten schnell in die Falle einer unbewussten Unterernährung. In diesem Beitrag beleuchten wir die häufigsten Gründe dafür und klären auf, worauf man achten sollte, damit aus einer gesunden Umstellung kein gesundheitliches Risiko wird - und dann heißt es wieder: “Die Rohkost hat bei mir nicht funktioniert” 🙄

1. Zu geringe Kalorienzufuhr: Das Volumen täuscht

Ein häufiger Fehler bei Rohkost-Neulingen ist die drastische Reduktion der Kalorienzufuhr. Rohes Gemüse und Obst enthalten viel Wasser und Ballaststoffe, aber vergleichsweise wenig Kalorien. Wer es gewohnt war, mit einem Teller Pasta oder Brot satt zu werden, unterschätzt schnell die Mengen, die man in der Rohkostwelt braucht.

Ein großer Salat sieht vielleicht imposant aus, liefert aber nur einen Bruchteil der Energie eines verarbeiteten, (tot-)gekochten Gerichts, mit null Nährstoffen aber vielen Kalorien! Die Folge: Energiemangel, Schwäche, Gewichtsverlust und langfristig Unterernährung.

Tipp: Obst sollte den Hauptbestandteil einer Rohkost-Ernährung ausmachen. Nur wer genug Obst verzehrt, wird dauerhaft erfolgreich damit sein.

2. Die Verlockung des Extremen: Von Rohkost zu Lichtnahrung

Mit der Rohkost kommt nicht selten auch eine neue spirituelle Offenheit. Das ist per se nicht negativ – doch manche verlieren sich in extremen Vorstellungen: Lichtnahrung, endlose Fastenzeiten oder die Idee, von Licht-Energie allein leben zu können, sind Trends, die traurigerweise in Rohkost-Kreisen kursieren.

Diese spirituellen Konzepte können dazu führen, dass man den Körper vernachlässigt, das Hungergefühl unterdrückt oder sogar als „Entgiftung“ fehlinterpretiert. Die Gefahr einer ernsthaften Mangelernährung steigt drastisch.

Tipp: Spirituelle Entwicklung und körperliche Gesundheit sollten Hand in Hand gehen – nicht gegeneinander arbeiten.
Fasten ist toll aber alles muss mit der richtigen Herangehensweise angegangen werden! Und nach jeder Fastenphase sollte eine Aufbauphase stattfinden.

3. Die Detox-Phase: Entgiftung vor Aufbau

Viele berichten zu Beginn einer Rohkost-Umstellung von Kopfschmerzen, Schwäche, Hautausschlägen oder Stimmungsschwankungen, die Symptome können bei jedem anders aussehen. Diese Symptome sind Entgiftungserscheinungen. Toxine, die im Fettgewebe gespeichert sind, werden freigesetzt, sobald der Körper beginnt, sich umzustrukturieren.

Doch hier liegt auch die Gefahr: Der Körper ist zunächst mit Abbauprozessen beschäftigt und wird keine Ressourcen für Wiederaufbau und Zellregeneration bereitstellen. Wenn die Entgiftung zu lang andauert und nicht durch ausreichende Nährstoffzufuhr begleitet wird, kann dies schnell in einen Zustand der Mangelernährung führen.

Tipp: Die Detox-Phase braucht Begleitung – physisch wie mental. Langsames Umstellen, ausreichend Flüssigkeit, Ruhe und die richtige Nährstoffzufuhr ist entscheidend.

4. Zu wenig Obst: Angst vor Fruchtzucker

Ein weiteres Phänomen: die Angst vor Fruchtzucker. In manchen Rohkostkreisen kursiert die Meinung, dass Früchte „zu süß“ oder „schlechte Kohlenhydrate“ seien. Doch gerade Früchte liefern viele der dringend benötigten Kalorien, Vitamine (wie Vitamin C), Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe.

Wer Früchte meidet und sich stattdessen ausschließlich von Gemüse ernährt, riskiert eine Energieunterversorgung und gerät mit Sicherheit aufgrund des Mangels an Kohlenhydraten in Schwierigkeiten.

Tipp: Hochwertiges, reifes Obst ist ein Eckpfeiler der Rohkosternährung – besonders in Kombination mit grünen Blättern. Wir Menschen sind anatomisch betrachtet nun mal Frugivore (Früchte-Esser) und diesen Fakt sollten wir akzeptieren.

5. Nur Obst, kein Grün: Mineralstoffmangel droht

Auf der anderen Seite gibt es Rohköstler, die sich fast ausschließlich von Obst ernähren („Frutarier“). Auch das kann problematisch werden. Grünes Blattgemüse, Wildkräuter und Algen liefern wichtige Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium, Magnesium und Zink – Elemente, die in Obst allein nicht immer ausreichend vorkommen.

Ohne diese Nährstoffe kann der Körper langfristig nicht gesund bleiben, ganz gleich wie „clean“ oder „natürlich“ die Ernährung erscheint. Wer seine Früchte in den Tropen selbst anbaut und auch Fettfrüchte, wie Avocado und Durian, sowie Gemüsefrüchte, wie Tomaten, Gurken und Zucchini integriert, kann mit einer rein frutarischen Ernährung gut versorgt bleiben aber die Meisten haben diese Möglichkeit nicht.

Tipp: Salate, Grüne Säfte, Smoothies sind eine wertvolle Ergänzung, die täglich auf dem Speiseplan stehen sollte. Zartes grünes Blattgemüse, als auch bittere und dunkelgrüne Sorten können nach Belieben rotiert werden.

6. Der Darm ist (noch) nicht bereit

Ein oft übersehener Punkt: Der Darmtrakt von Menschen, die sich zuvor konventionell ernährt haben, ist häufig durch jahrelange, nicht artspeziefische Ernährung mit Ablagerungen, Schleimstoffen und Fäulnisrückständen belastet. Das beeinträchtigt die Aufnahmefähigkeit der Nährstoffe massiv – selbst wenn man sich nun ideal ernährt. Du bist nicht, was du isst, du bist, was du absorbierst!

Der Übergang zur Rohkost bringt oft eine natürliche Darmsanierung mit sich, aber das braucht Zeit. In der Zwischenzeit kann es zu vorübergehender Mangelversorgung kommen.

Tipp: Sobald du merkst, dass dein Darm nicht adäquat arbeitet, ist die Saftkur an der Reihe. Mit dieser sanften Reinigung, sorgst du für Ordnung und Reinheit im Darm und kannst danach die Rohkost in vollen Zügen genießen.

Was sonst noch zu beachten ist

  • Schlaf: Wer chronischen Schlafmangel hat, wird niemals gesund sein können, egal wie gesund man sich ernährt.

  • Stress: Wer ständig unter Stress steht und keine Entspannung findet, wird sehr wahrscheinlich trotz “perfekter” Ernährung, ständig Darmprobleme haben.

  • Soziale Isolation: Nicht zu unterschätzen ist auch die psychische Komponente. Wenn die Ernährung zur sozialen Barriere wird, leidet das Wohlbefinden – was indirekt ebenfalls die Gesundheit beeinflusst.

Fazit: Rohkost auf jeden Fall – aber mit Bedacht

Die Rohkost-Ernährung ist ein wundervoller Weg zu mehr Vitalität, Klarheit und Wohlbefinden. Aber wie bei allem im Leben, braucht es Wissen, Geduld und Achtsamkeit. Unterernährung ist kein Zeichen von Reinigung oder Spiritualität – sondern ein ernstzunehmender Zustand, den man vermeiden sollte. Der Schlüssel liegt wie so oft in der Balance zwischen Natürlichkeit und Nährstoffdichte, zwischen Spiritualität und Körperbewusstsein, zwischen Ideal und Alltag.

In unserer Community „Nourished by Cocoanel“ tauchen wir jede Woche tief in solche Themen ein – mit Wissen, Austausch und Inspiration rund um die roh-vegane Lebensweise.

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*Wenn du deinen Darm noch nie einmal richtig gereinigt hast, solltest du das tun, um auch in Zukunft Nährstoffmängel zu vermeiden. Dies ist nur mit einem speziellen Saftkur Protokoll möglich. Denn die Rezepte der Säfte müssen so konzipiert sein und richtig eingenommen werden, dass sich die adstringierende Wirkung entfalten kann und alte Ablagerungen endlich gelöst und ausgeleitet werden.
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