Saftfasten Anleitung

Saft mit Rote Beete ist einfach der Schönste!!

Hey,

ich widme mich heute ausgiebig dem Thema Saftfasten!! Ich habe vor einiger Zeit schon einmal 3 Tage Saftfasten gemacht und möchte euch hier gerne meine Erfahrungen mitteilen. Außerdem findet ihr hier in diesem Artikel eine Anleitung, wie ihr eure eigenen Säfte herstellen könnt und was ihr dafür benötigt.

Ich hoffe es ist hilfreich und animiert vielleicht den Ein oder Anderen dazu, auch mal eine Saftkur durchzuführen. So, ich starte mal mit dem Ablauf einer Saftkur:

1. Vorbereitungsphase:

Von heute auf morgen einfach nur noch Saft zu trinken ist nicht gerade ratsam, der Körper benötigt eine Eingewöhnungsphase, damit er sich auf die Kur vorbereiten kann. Hierzu sollte man 2-3 Tage (je nach vorheriger Ernährungsform! Wenn ihr sowieso schon vegan lebt und viel Rohkost verzehrt, wird die Umstellung wahrscheinlich nicht all zu schwer fallen, kommt ihr jedoch aus einer Ernährung mit viel tierischen Produkten, sowie Alkohol und Koffein, ist euer Körper wahrscheinlich übersäuert und benötigt mehr Zeit, um sich auf die Saftkur einzustellen.) vor der Kur auf Alkohol, Koffein, Gluten, Zucker und gekochte Nahrung verzichten. Optimal sind frische Früchte, Gemüse, Smoothies und Säfte, eventuell ergänzt durch Samen, Nüsse und Kerne. Somit kann sich der Körper schon an die Saftkur gewöhnen und die Entzugserscheinungen (Koffein, Gluten, Zucker) bleiben aus oder werden zumindest verringert.

2. Benötigtes Equipment und Zutaten:

Um die Säfte zu pressen benötigt ihr natürlich einen Entsafter, zugegeben, das ist keine ganz günstige Anschaffung aber es lohnt sich wirklich. Im Vergleich zu fertigen Saftkuren, wie sie im Internet angeboten werden, kommt ihr auf Dauer deutlich günstiger davon. Eine 3-tägige Saftkur wird von verschiedenen Anbietern fertig in Flaschen geliefert und beginnt bei 79€ aufwärts zzgl. Versandkosten. Für eine 3 Tage Homemade-Saftkur könnt ihr mit Kosten zwischen 40€ und 50€ rechnen.

Ich kann den Entsafter Sana by Omega empfehlen, den ich bei Keimling Naturkost erworben habe. Dort gibt es eine große Auswahl an Entsaftern. Wichtig ist, dass ihr darauf achtet, einen Entsafter zu kaufen, der kalt presst, so bleiben alle Vitamine und Mineralstoffe erhalten und versorgen den Körper viel besser als es bei erhitzten Säften der Fall ist. 300-600€ solltet ihr einplanen, wenn ihr einen guten Entsafter wollt, der euch auch lange erhalten bleibt.

Hinzu kommen die Kosten für die Zutaten (Gemüse und Obst), die ihr für eure Säfte benötigt. Hierzu habe ich euch weiter unten eine Einkaufsliste zusammengestellt.

3. Der Ablauf:

Täglich werden 5 Säfte konsumiert, ihr ersetzt mit den Säften also quasi das Frühstück, einen Vormittagssnack, das Mittagessen, einen Nachmittagssnack und das Abendessen. Wer sich am Abend noch sehr hungrig fühlt oder wer Sport machen möchte, kann den 5 Säften eine Mandel- oder Cashewmilch hinzufügen. Das Rezept hierfür findet ihr auch weiter unten in diesem Beitrag. Zu welcher Zeit ihr die Säfte trinkt, bleibt euch überlassen, empfehlenswert ist es aber, sie die 3 Tage lang immer zur selben Zeit zu konsumieren, so kann der Körper sich besser an die Umstellung auf Flüssignahrung gewöhnen. Da ich eine Frühaufsteherin bin, sieht meine Saftverteilung so aus:

06:00 Uhr: 1. Saft

10:00 Uhr: 2. Saft

13:00 Uhr: 3. Saft

16:00 Uhr: 4. Saft

19:00 Uhr: 5. Saft/+Nussmilch bei Bedarf

Zusätzlich zu den Säften solltet ihr täglich mindestens 1,5-2 Liter Flüssigkeit in Form von Wasser oder Kräutertee zu euch nehmen. Dies kann auch dem eventuell auftretenden Hungergefühl entgegenwirken. Falls Ihr wirklich schlimmen Heißhunger verspüren solltet, könnt ihr ein paar Medjool Datteln oder eine Banane snacken. Dies würde ich aber wirklich nur im äußersten Notfall empfehlen, da es ja eigentlich Sinn einer Saftkur ist, auf feste Nahrung zu verzichten um die Verdauung zu entlasten. Also lieber hartnäckig bleiben und durchhalten, es lohnt sich und am 2. Tag ist das Hungergefühl auch meist nicht mehr so stark oder sogar ganz verschwunden.

 4. Die Säfte:

Nun kommen wir zum eigentlichen Thema, die Säfte! Hier nun die Zutaten:

Saft 1/ Pine & Apple: 1 Apfel, 1/4 Ananas, 1/2 Gurke, 1 Zitrone, 2 Stängel frische Minze

Saft 2/ Kapfel: 4 Karotten, 1 Apfel, 1 Zitrone

Saft 3/ Avo-Anna: 1/4 Ananas, 1/2 Avocado, 50g Blattspinat (zb. Babyleaves), 1 Zitrone

Saft 4/ Beet & Roots: 1 Apfel, 3 Karotten, 1 Rote Beete, 1 Zitrone, 1 Stück Ingwer (ca. 2cm)

Saft 5/ Green-Glow: 1 Apfel, 1/2 Gurke, 3-4 Stängel Staudensellerie, 1 Zitrone, 50g Spinat, 1 Hand voll Grünkohl (optional)

Nussmilch Nr. 6/ Almond-Cream: 10-15 Mandeln (alternativ Cashews), 1-2 Datteln (je nach Größe), Zimt nach Belieben, Vanillepulver nach Belieben

5. Die Einkaufsliste:

  • 12 Äpfel

  • 1,5 Ananas (manchmal gibt es geschnittene Ananas zu kaufen, wenn nicht, dann benötigt Ihr 2 Ganze)

  • 3 Gurken

  • 15 Zitronen

  • 2 Bund Minze

  • 21 Karotten

  • 2 Avocado

  • 300g Blattspinat

  • 3 Rote Beete

  • 1 Bund Staudensellerie

  • 1 großes Stück Ingwer

  • 1 Grünkohl (falls gerade Kohl-Saison ist)

  • ca. 45 Mandeln od. Cashews

  • 6 Datteln (am besten Mejool)

  • Zimt, Vanille

  • Kräutertee, gefiltertes Wasser

 6. Meine Erfahrungen:

 ERSTE SAFTKUR:

Bei meiner ersten Saftkur habe ich täglich 3 Säfte und eine Nussmilch getrunken. Morgens gab es einen grünen Saft (Spinat, Petersilie, Gurke, Ananas, Ingwer) ca. 300 ml und eine Nussmilch ca. 300 ml. Mittags habe ich einen roten Saft (Rote Beete, Karotte, Sellerie, Gurke, Apfel) getrunken ca. 500 ml und Abends einen orangenen Saft (Karotte, Orange, Zitrone, Ingwer) ca. 300 ml.

Am ersten Tag hatte ich ein sehr starkes Hungergefühl und fürchterliche Kopfschmerzen, ich war auch generell sehr schlapp und hatte Bauchschmerzen (vermutlich durch den Umstieg auf Flüssignahrung). Ich habe nur etwas Yoga machen können, ansonsten lag ich auf dem Sofa und fühlte mich einfach nicht gut. Trotzdem habe ich durchgehalten und gehofft, dass der 2. Tag besser wird.

Am zweiten Tag bin ich erneut mit einem sehr starken Hungergefühl aufgewacht, ich machte wieder Yoga und nahm meinen ersten Saft zu mir, das Hungergefühl und auch die Kopfschmerzen legten sich allmählich, sodass ich sogar eine 1/2 Stunde schwimmen gegangen bin. Das war dann aber auch schon wieder genug, normalerweise schwimme ich immer eine ganze Stunde aber dafür hat die Energie einfach nicht gereicht. Leider bekam ich immer nachdem ich einen Saft getrunken hatte Bauchschmerzen, das deprimierte mich auch an diesem zweiten Tag etwas. Ich hatte gelesen, wie gut sich andere bei einer Saftkur fühlten und wie viel Energie sie hatten! Dieses Gefühl blieb bei mir leider bis jetzt noch aus. Auch Abends war ich noch schwach und freute mich auf mein Bett.

Am dritten Tag war mein Körper die Flüssignahrung wohl langsam gewöhnt, das Hungergefühl blieb aus. Ich machte wieder Yoga, trank meinen ersten Saft und ging schwimmen. Als am Mittag immer noch nicht das von vielen beschriebene „Gute Gefühl“ eintrat und meine Verdauung auch irgendwie verrückt spielte, beschloss ich, eine Kleinigkeit zu essen. Ich pürierte eine halbe Banane und raspelte einen Apfel, ich vermischte beides in einer Schale und toppte den Brei mit ein paar Himbeeren und Blaubeeren. Nach dieser Mahlzeit fühlte ich mich schon besser und der mein Magen beruhigte sich auch wieder. Abends trank ich dann noch meinen letzten Saft und ging wieder früh schlafen.

Am vierten Tag wachte ich auf und freute mich unglaublich auf mein Frühstück, es gab eine Smoothiebowl, aus Spinat, Gurke, Ananas, Banane und ein paar Himbeeren, Blaubeeren  und ca. 6 Mandeln als Topping. Dazu trank ich einen Fenchel-Zimt Tee. Ich fühlte mich schon besser und hatte auch wieder mehr Energie. Mittags gab es einen gemischten Salat und ein paar Medjoul Datteln. Am Abend trank ich nochmals einen Saft. Ab dem fünften Tag sah meine Ernährung dann wieder aus, wie immer.

Fazit: Die Saftkur viel mir teilweise schon schwer, da die Beschwerden, die bei mir auftraten nicht gerade angenehm waren. Trotzdem war es eine gute Erfahrung und interessant, zu sehen, wie der Körper außschließlich mit flüssiger Nahrung funktioniert. Außerdem war der Effekt nach der Kur sehr positiv, ich fühlte mich leichter (abgenommen habe ich glaube ich nicht, da ich mich nie wiege, weiß ich es aber nicht), hatte einen sehr flachen Bauch und nahm meine Nahrung intensiver geschmacklich wahr. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass es besser ist, wenn man kleinere Mengen Saft über den Tag verteilt trinkt und nicht nur 3 große Säfte, das schont dann auch den Magen-Darm-Trakt. Ich werde bei meiner nächsten Saftkur 5 Säfte über den Tag verteilt trinken und hoffe somit, bessere Ergebnisse zu erzielen. Generell tat mir die Saftkur aber gut allerdings erst im Nachhinein.

 

ZWEITE SAFTKUR:

Diesmal habe ich mich entschlossen, 5 Säfte über den Tag verteilt zu mir zu nehmen, ich hoffe, dass somit die Beschwerden, wie ich sie bei meiner ersten Saftkur hatte, ausbleiben. Ich mache die Saftkur genau mit diesen Rezepten, wie ich sie Euch oben beschrieben habe.

Am ersten Tag machte ich mein gewohntes Yoga-Workout und nahm im Anschluss meinen ersten Saft zu mir, dazu trank ich noch einen Pfefferminz- und einen Fastenkräutertee. Danach ging ich 30 Minuten Joggen und hatte erstaunlich viel Energie, das Hungergefühl war nur kurz nach dem Aufstehen unerträglich und verschwand dann aber ganz schnell und ich fühlte mich bis auf leichte Kopfschmerzen gut und fit. Erstaunlich, vielleicht war mein Körper diesmal schon besser an die Flüssignahrung gewöhnt, wie bei der ersten Kur. Ich nahm dann um 10 Uhr meinen zweiten Saft zu mir, welchen ich wieder sehr gut vertrug, Bauchschmerzen blieben diesmal aus. Auch den 3., 4. und 5. Saft habe ich in vollen Zügen genossen und gut vertragen. Auch Abends hatte ich noch die Kraft um eine kleine Yogasession zu machen. Fazit erster Tag sehr positiv!! Ich hoffe es geht so weiter.

Am zweiten Tag machte ich auch wieder morgens mein Yoga-Workout, dann nahm ich meinen ersten Saft zu mir. Leider bekam ich danach wieder Bauchschmerzen, diese legten sich aber zum Glück bald wieder und die weiteren Säfte vertrug ich dann auch wieder. Das Hungergefühl war mal weniger und mal mehr stark ausgeprägt, ich versuchte, mich immer irgendwie zu beschäftigen, um abgelenkt zu sein und um das Hungergefühl zu vergessen! Auf diese Weise, war ich sogar extrem produktiv während meiner Fastenkur, ich habe alle Schränke augemistet und vieles in der Wohnung um- und -aufgeräumt. Es war also nicht nur ein rein Körperlicher Cleanse. Es fühlte sich einfach gut an, Ballast in jeglicher Form los zu werden. Abends nach meinem letzten Saft ging ich froh darüber, was ich alles bewirkt hatte, an diesem Tag ins Bett.

Der dritte Tag meiner Saftkur begann mit einem starken Hungergefühl und der gewohnten Yoga-Routine, dann der erste Saft, gefolgt von einer 30 minütigen Joggingrunde durch meinen Lieblingspark. Danach lies die Kraft aber auch schon wieder nach und ich machte am Mittag ein kleines Schläfchen, danach fühlte ich mich zwar immer noch hungrig aber ich blieb motiviert, da ich ja wusste, dass es der letzte Tag war und ich wollte es zu ende bringen. Die weiteren Säfte genoß ich sehr, da sie wirklich super lecker schmeckten. Allerdings freute ich mich auch schon wahnsinnig auf den nächsten Tag, und endlich wieder etwas Festes zwischen den Zähnen zu haben. Mein Freund beschloss am Abend noch Kekse zu backen…gemein, da er genau wusste, dass ich keine essen kann! Naja, ich habe mir immerhin vier davon für den nächsten Tag zur Seite gelegt. Nach etwas Blogarbeit ging ich dann auch schon ins Bett, stolz, dass ich die drei Tage ohne größere Beschwerden durchgehalten hatte.

Der vierte Tag, bzw. der erste Aufbautag startete bei mir wieder mit Yoga, danach brach ich das Fasten mit einem Grünen Smoothie, eine wahre Geschmacksexplosion, ich hatte das Gefühl, meine Geschmacksnerven nahmen nun nach dem Saftfasten alles noch viel intensiver wahr. Der Smoothie bestand aus Mangold, Feldsalat, Spinat, einem Stück Gurke, einer 1/4 Ananas, einem EL Dattelkaramell und einem TL Chlorella Pulver. Dazu aß ich noch ein paar Blau- und Erdbeeren und zwei Datteln. Einen Grüntee mit Pfefferminze gab es auch noch dazu. Mittags gab es dann Butternusskürbis und Salatwraps, gefüllt mit Gurke, Zucchini, Spinat und Erbsenpüree. Eigentlich lief ab jetzt alles wieder ganz normal, die gesunde, vegane Ernährung mit dem Hauptmerkmal auf Obst und Gemüse geht wieder weiter!

 7. Fazit:

Ich blicke positiv auf die Saftkur zurück, auch wenn es nicht immer einfach war durchzuhalten, hat es sich doch gelohnt. Es war ein ganzheitliches entgiften, man wird auch geistig stärker und lernt, die Dinge aus einer anderen Sicht zu betrachten. Der Körper ist zu so viel mehr in der Lage, als man glaubt. Auch wenn ich es mir Anfangs überhaupt nicht vorstellen konnte, ohne Energiezufuhr Sport treiben zu können, war es letztendlich doch möglich! Wahrscheinlich auch deshalb, weil ich meinen Kopf ganz stark geschult habe, durchzuhalten. Es ist eigentlich alles nur eine Kopfsache, wie so vieles. Auch körperlich habe ich mich nach den 3 Tagen leichter und unbeschwert gefühlt, und mein Bauch war schön flach, ein weiterer positiver Nebeneffekt. Ob ich allerdings wirklich abgenommen habe, weis ich gar nicht, denn erstens wiege ich mich nie und zweitens ist das meiste, was man an Gewicht verliert, nur Wasser! Sobald wieder gegessen wird, nimmt man höchstwahrscheinlich eh wieder zu. Es sollte bei einer Saftkur auch in erster Linie nicht um den Gewichtsverlust, sondern um die gesundheitlichen Vorteile gehen. Die Verdauung wird für ein paar Tage komplett entlastet, dadurch kann der Körper wiederum seine ganze Energie in Heilungs- und Erneuerungsprozesse stecken. Das Hautbild verbessert sich und Giftstoffe werden ausgeschieden. Ich werde auf jeden Fall immer mal wieder eine Saftkur machen, 3 Tage scheinen eine gute Dauer für mich zu sein, vielleicht werde ich auch einmal 5 Tage ausprobieren, länger würde ich jedoch nicht empfehlen, denn der Stoffwechsel gewöhnt sich an die geringe Kalorienaufnahme und verlangsamt sich, wird die Kalorienzufuhr dann wieder erhöht, arbeitet der Stoffwechsel nicht mehr so aktiv und es fällt schwerer, die aufgenommenen Nährstoffe zu verstoffwechseln. Zum guten Schluss, kann ich nur sagen, eine Saftkur ist auf jeden Fall eine positive Erfahrung, allerdings sollte man es nicht übertreiben, ich denke alle 3-4 Monate ist eine Saftkur super hilfreich, ein Reset für Körper und Geist.

Nach 3 Tagen Saftfasten sieht der Bauch schön flach und definiert aus.

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